Deutsche Telekom Neubewertung nach Verkauf der US-Tochter?
31.03.11 13:39
Geldanlage-Report
Gerbrunn (aktiencheck.de AG) - Für die Experten vom "Geldanlage-Report" ist die Deutsche Telekom-Aktie wieder attraktiv.
In den vergangenen Jahren habe die Deutsche Telekom an dieser Stelle häufig starke Kritik einstecken müssen. Zu Recht, wie die Experten fänden, denn im Nachhinein betrachtet habe sich der Ausflug in den US-Mobilfunkmarkt als finanzielles Desaster erwiesen.
51 Milliarden US-Dollar habe der Rosa Riese im Jahr 2000 für Voicestram bezahlt und elf Jahre später für 39 Milliarden US-Dollar wieder verkauft. Selbst wenn man die acht Milliarden US-Dollar addiere, die man über die Jahre vor Steuern mit der US-Tochter verdiene, bleibe unter dem Strich ein deutliches Verlustgeschäft. Erst recht, wenn man das Ganze im Hinblick auf die entgangene Rendite sehe, wenn man das Kapital anderweitig angelegt hätte.
Doch zum einen sei um die Jahrtausendwende die gesamte Branche komplett aus den Fugen geraten und auch Konkurrenten der Telekom hätten bei Übernahmen bzw. für UMTS-Lizenzen völlig überzogene Preise gezahlt. Zum anderen sei die Vergangenheit wie erwähnt mehr als einmal aufgearbeitet worden. Was jetzt zähle, seien die Perspektiven und die hätten sich deutlich aufgehellt: Nicht nur, dass die Bonner mit 39 Milliarden US-Dollar um Längen mehr für T-Mobile USA erlöst hätten als fast alle Analysten das für möglich gehalten hätten. Durch den Verkauf könnten die Schulden massiv reduziert werden, ein gigantisches Aktienrückkaufprogramm gestartet und zudem künftig vielleicht sogar die Dividende noch weiter erhöht würden. Das alles freue die Aktionäre.
Darüber hinaus bleibe immer noch ein zweistelliger Milliardenbetrag, der in den Ausbau der bestehenden Infrastruktur als auch in die weitere Expansion gesteckt werden könne - auch wenn die Deutsche Telekom letzteres noch dementiere. Vor allem in Südosteuropa würden sich gute Wachstumsperspektiven ergeben. Im Rennen sei der ehemalige Staatsmonopolist beispielsweise bei der Versteigerung der serbischen Telekom Srbija. Auch neue Wachstumsfelder wie das mobile Internet oder der Bereich Cloud Computing könnten nun in Angriff genommen werden.
Vorstandsboss René Obermann würden die Experten zutrauen, dass er mit den zur Verfügung stehenden Mitteln verantwortungsvoller umgehe als der eine oder andere seiner Vorgänger. Schließlich beweise er auch mit dem AT&T-Deal, dass es ihm nicht um prestigeträchtige Deals gehe, sondern um das Wohl der Aktionäre.
Allerdings, und das sei die Kehrseite der Medaille, stehe die Telekom auch mit dem neu erlangten finanziellen Spielraum vor weiteren großen Herausforderungen. Zum einen seien das altbekannte Probleme wie die aufgeblähte Mitarbeiterstruktur, die immer noch Altlasten aus der Zeit aufweise, in der die Telekom in Staatsbesitz gewesen sei. Hier verbessere sich die Situation nur ganz langsam. Hinzu komme: Der deutsche Markt sei hart umkämpft, im Festnetzbereich breche weiter Geschäft weg, die Cash-Flows seien entsprechend rückläufig. Zumindest im Inland seien die Wachstumsperspektiven eher bescheiden.
Nicht zu unterschätzen sei auch die Aufgabe, die vielen Milliarden sinnvoll zu investieren, erst Recht wenn der achtprozentige Anteil an AT&T nach der einjährigen Sperrfrist auch verkauft werden würde. Es sei dann um einen Betrag von 30 Milliarden Euro gegangen, der der Telekom für Investitionen zur Verfügung stünden.
Zumindest ergebe sich dadurch aber wieder so etwas wie Fantasie für die Zukunft. Die Aktie sei endlich aus ihrem Dornröschenschlaf gerissen worden. Charttechnisch habe sich durch die Überwindung des mehrfachen Widerstandes im Bereich 10,60 bis 10,75 Euro ein klares Kaufsignal ergeben. Die alten Hochs aus dem Jahr 2008 bei 12,00 Euro könnten nun wieder angesteuert werden. Das kalkulatorische Kursziel liege sogar bei 13,00 Euro.
Der USA-Deal wirke wie ein Befreiungsschlag für die Aktie. Es gebe ein charttechnisches Kaufsignal. Es würden einige Herausforderungen bestehen bleiben und die Aktie werde tendenziell ein träges Papier bleiben.
Aber die hohe Dividendenrendite in Verbindung mit neuer Zukunftsfantasie durch den erhöhten finanziellen Spielraum, macht die Deutsche Telekom-Aktie endlich wieder attraktiv, so die Experten vom "Geldanlage-Report". (Analyse vom 31.03.2011) (31.03.2011/ac/a/d)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
In den vergangenen Jahren habe die Deutsche Telekom an dieser Stelle häufig starke Kritik einstecken müssen. Zu Recht, wie die Experten fänden, denn im Nachhinein betrachtet habe sich der Ausflug in den US-Mobilfunkmarkt als finanzielles Desaster erwiesen.
51 Milliarden US-Dollar habe der Rosa Riese im Jahr 2000 für Voicestram bezahlt und elf Jahre später für 39 Milliarden US-Dollar wieder verkauft. Selbst wenn man die acht Milliarden US-Dollar addiere, die man über die Jahre vor Steuern mit der US-Tochter verdiene, bleibe unter dem Strich ein deutliches Verlustgeschäft. Erst recht, wenn man das Ganze im Hinblick auf die entgangene Rendite sehe, wenn man das Kapital anderweitig angelegt hätte.
Doch zum einen sei um die Jahrtausendwende die gesamte Branche komplett aus den Fugen geraten und auch Konkurrenten der Telekom hätten bei Übernahmen bzw. für UMTS-Lizenzen völlig überzogene Preise gezahlt. Zum anderen sei die Vergangenheit wie erwähnt mehr als einmal aufgearbeitet worden. Was jetzt zähle, seien die Perspektiven und die hätten sich deutlich aufgehellt: Nicht nur, dass die Bonner mit 39 Milliarden US-Dollar um Längen mehr für T-Mobile USA erlöst hätten als fast alle Analysten das für möglich gehalten hätten. Durch den Verkauf könnten die Schulden massiv reduziert werden, ein gigantisches Aktienrückkaufprogramm gestartet und zudem künftig vielleicht sogar die Dividende noch weiter erhöht würden. Das alles freue die Aktionäre.
Darüber hinaus bleibe immer noch ein zweistelliger Milliardenbetrag, der in den Ausbau der bestehenden Infrastruktur als auch in die weitere Expansion gesteckt werden könne - auch wenn die Deutsche Telekom letzteres noch dementiere. Vor allem in Südosteuropa würden sich gute Wachstumsperspektiven ergeben. Im Rennen sei der ehemalige Staatsmonopolist beispielsweise bei der Versteigerung der serbischen Telekom Srbija. Auch neue Wachstumsfelder wie das mobile Internet oder der Bereich Cloud Computing könnten nun in Angriff genommen werden.
Allerdings, und das sei die Kehrseite der Medaille, stehe die Telekom auch mit dem neu erlangten finanziellen Spielraum vor weiteren großen Herausforderungen. Zum einen seien das altbekannte Probleme wie die aufgeblähte Mitarbeiterstruktur, die immer noch Altlasten aus der Zeit aufweise, in der die Telekom in Staatsbesitz gewesen sei. Hier verbessere sich die Situation nur ganz langsam. Hinzu komme: Der deutsche Markt sei hart umkämpft, im Festnetzbereich breche weiter Geschäft weg, die Cash-Flows seien entsprechend rückläufig. Zumindest im Inland seien die Wachstumsperspektiven eher bescheiden.
Nicht zu unterschätzen sei auch die Aufgabe, die vielen Milliarden sinnvoll zu investieren, erst Recht wenn der achtprozentige Anteil an AT&T nach der einjährigen Sperrfrist auch verkauft werden würde. Es sei dann um einen Betrag von 30 Milliarden Euro gegangen, der der Telekom für Investitionen zur Verfügung stünden.
Zumindest ergebe sich dadurch aber wieder so etwas wie Fantasie für die Zukunft. Die Aktie sei endlich aus ihrem Dornröschenschlaf gerissen worden. Charttechnisch habe sich durch die Überwindung des mehrfachen Widerstandes im Bereich 10,60 bis 10,75 Euro ein klares Kaufsignal ergeben. Die alten Hochs aus dem Jahr 2008 bei 12,00 Euro könnten nun wieder angesteuert werden. Das kalkulatorische Kursziel liege sogar bei 13,00 Euro.
Der USA-Deal wirke wie ein Befreiungsschlag für die Aktie. Es gebe ein charttechnisches Kaufsignal. Es würden einige Herausforderungen bestehen bleiben und die Aktie werde tendenziell ein träges Papier bleiben.
Aber die hohe Dividendenrendite in Verbindung mit neuer Zukunftsfantasie durch den erhöhten finanziellen Spielraum, macht die Deutsche Telekom-Aktie endlich wieder attraktiv, so die Experten vom "Geldanlage-Report". (Analyse vom 31.03.2011) (31.03.2011/ac/a/d)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
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