ElringKlinger Umsatz von einer Milliarde EUR im Visier?
10.06.11 13:23
TradeCentre.de
Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom "TradeCentre.de" raten, die ElringKlinger-Aktie an schwachen Tagen weiterhin zu kaufen.
Die Geschäfte beim schwäbischen Automobilzulieferer würden sich "ausgezeichnet" entwickeln. Das habe CEO Stefan Wolf den Experten im Hintergrundgespräch gesagt. Treiber seien die insgesamt starken PKW-Märkte und Produktneuanläufe. "Die Hauptnachfrage kommt aus Asien. Aber nicht nur aus Indien und China, sondern auch aus den Schwellenländern wie zum Beispiel Vietnam und Indonesien. Dort entsteht ein dynamischer Mittelstand, für die das Auto ein Statussymbol ist. Davon profitieren wir sehr stark", erkläre der CEO. Regional sei zudem die Nachfrage aus den USA sehr stark. Europa entwickle sich solide, bleibe aber auf der Weltkarte das Schlusslicht. Grund seien die Länder in Südeuropa. Das Geschäft in Deutschland befinde sich auf einem soliden Niveau.
Ins neue Jahr sei ElringKlinger sehr gut gestartet. Die Einnahmen hätten um knapp 34 Prozent expandiert. Zum Umsatzwachstum habe auch das Flachdichtungsgeschäft der Freudenberg Gruppe beigetragen. Das operative Ergebnis habe sich in Q1 um fast 40 Prozent auf 32,7 Millionen Euro erhöht. Unterm Strich habe ein Gewinn von 20,8 Millionen Euro in der Kasse geklingelt. Ein Plus von 52,9 Prozent gegenüber dem Startquartal des Vorjahres.
Die operative Marge habe 13,4 Prozent erreicht. Bereinigt um Einmaleffekte aus der Freudenberg-Übernahme, hätte das Niveau bei 14,7 Prozent gelegen. Beim EBIT habe die Marge bei 13,1 Prozent oder bereinigt bei 14,4 Prozent gelegen. Im EBIT seien im Unterschied zum operativen Ergebnis Währungsverluste enthalten. Absolut habe das EBIT einen Wert von 32 Millionen Euro erreicht.
Auch der Auftragseingang sei in den ersten drei Monaten des Jahres 2011 stark gewesen. Er habe sich um fast 30 Prozent erhöht. Per Ende März seien die Auftragsbücher mit 369 Millionen Euro gefüllt gewesen. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal habe das Plus rund 42 Prozent betragen.
Für das Jahr 2011 stelle Wolf ein Umsatzplus aus organischer Kraft von fünf bis sieben Prozent in Aussicht. Das ergebe für 2011 ein Umsatzniveau von rund 850 Millionen Euro. Das geplante organische Wachstum erscheine den Experten vor dem Hintergrund der Entwicklung in Q1 und des Ordereingangs indes deutlich zu konservativ. "Gut möglich, dass wir konservativ sind. Aber bei einer Erhöhung einer Prognose hat sich bisher bei uns noch keiner beschwert. Wir haben durchaus Spielraum stärker zu wachsen und ich schließe eine Anhebung der Prognose auch nicht aus. Mehr dazu aber erst nach Ablauf des ersten Halbjahres", so Wolf.
Auf den Umsatz müsse noch der Beitrag aus der Konsolidierung des übernommenen Bereichs der Freudenberg Gruppe in Höhe von rund 50 Millionen Euro addiert werden. Zusätzlich erfolge anteilig, ab Mai, noch die Konsolidierung der zugekauften Schweizer Hug-Gruppe. Der Abgasspezialist solle 2011 rund 46 Millionen Euro umsetzen. Durch die anteilige Konsolidierung errechne sich ein zusätzlicher Umsatz von über 30 Millionen Euro.
Summa summarum erwarte man für 2011 einen Mindestumsatz von 930 Millionen Euro. Knacke der im MDAX notierte Konzern 2011 sogar die Milliarde? "Wenn nicht in 2011, dann sicher im Jahr 2012", sage Wolf. Gut möglich, dass die Umsatzmilliarde in diesem Jahr in greifbarer Nähe liege. Etwas Sorge würden dem Firmenchef lediglich steigende Kosten bereiten. "Die Materialpreise ziehen massiv an. Kunststoff, Teflon, Edelstahllegierungen wie Nickel zum Beispiel. Auch die Materialverfügbarkeit bei Kupfer, Teflon und Aluminium ist ein Thema. Stand heute können wir dies jedoch über Einsparungen weitgehend kompensieren."
Die EBIT-Marge solle sich in diesem Jahr inklusive der noch margenschwächeren, erstmals konsolidierten Akquisitionen auf rund 15 Prozent belaufen oder das EBIT gegenüber 2010 um 15 bis 25 Prozent wachsen. Auf Basis eines Umsatzes von Einnahmen von 930 Millionen Euro, könnten operativ rund 150 Millionen Euro bis Silvester verdient werden. Im EBIT seien Einmaleffekte, Kaufpreisallokationen sowie Währungseffekte bereits enthalten. Ziehe man davon rund 20 Millionen Euro für das Zinsergebnis ab, eine Steuerquote von circa 30 Prozent sowie Minderheitsabgaben von rund zwei Millionen Euro, sollten netto rund 90 Millionen Euro in der Kasse klingeln oder auf Basis von 63,4 Millionen Aktie ein Ergebnis je Aktie von 1,42 Euro.
Die Capex beziffere Wolf 2011 auf 90 bis 95 Millionen Euro und den Free Cashflow auf 30 bis 35 Millionen Euro. Das Investitionsvolumen werde sich in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht verringern, sondern auf hohem Niveau bleiben. Die Investitionsquote werde aufgrund der steigenden Umsätze geringer ausfallen können und damit den Free Cashflow stärken.
Neue Antriebstechnologien würden dem über 5.000 Mann starken Unternehmen heute und auch in den kommenden Jahren ein gutes Geschäft bescheren. Beispielsweise mit neu entwickelten Zellkontaktierungssystemen für Lithium-Ionen-Batterien, für die ElringKlinger im Jahr 2010 einen Serienauftrag von einem wichtigen Automobilhersteller erhalten habe. Die Zukunft liege zwar durchaus in der Elektromobilität, aber in erster Linie auf Basis von Hybrid-Fahrzeugen.
Mit Batterie-Zellkontaktiersystemen, Rotor-/Statorblechen und Kunststoffgehäusemodulen für diese Kombination aus Verbrennungsmotor und Elektroantrieb sei die Gesellschaft auch bestens für Hybride und Elektroautos positioniert. Wolf sei jedoch davon überzeugt, dass der Verbrennungsmotor weitere 15 bis 20 Jahre für Mobilität sorgen werde. Allerdings mit geringeren Verbrauchs- und Emissionswerten. "Downsizing ist das Schlagwort für einen geringeren und effizienteren Verbrauch. Das ist die Zukunft, an der wir mitarbeiten."
Vom reinen Elektroauto halte Wolf nicht besonders viel. "Das ist ein Markt, der selbst in den kommenden zehn Jahren noch sehr überschaubar sein wird", so der CEO. "Der Antrieb über Batterien für reine Elektroautos ist noch weit entfernt von der Serienreife. Wir müssen an dieser Stelle Grundlagenforschung betreiben. Die Politik in Deutschland sollte besser Forschung für neue Antriebskonzepte finanziell unterstützen, anstatt des Kaufs eines Elektroautos. Der Verbrennungsmotor stammt aus Deutschland. Ob eine neue Generation von Antrieben in Deutschland entwickelt wird, bin ich mir nicht ganz sicher", erkläre Wolf.
Der Dauerfavorit ElringKlinger ist bestens unterwegs und nach Meinung der Experten vom "TradeCentre.de" an schwachen Tagen weiter kaufenswert. (Analyse vom 10.06.2011) (10.06.2011/ac/a/d)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Die Geschäfte beim schwäbischen Automobilzulieferer würden sich "ausgezeichnet" entwickeln. Das habe CEO Stefan Wolf den Experten im Hintergrundgespräch gesagt. Treiber seien die insgesamt starken PKW-Märkte und Produktneuanläufe. "Die Hauptnachfrage kommt aus Asien. Aber nicht nur aus Indien und China, sondern auch aus den Schwellenländern wie zum Beispiel Vietnam und Indonesien. Dort entsteht ein dynamischer Mittelstand, für die das Auto ein Statussymbol ist. Davon profitieren wir sehr stark", erkläre der CEO. Regional sei zudem die Nachfrage aus den USA sehr stark. Europa entwickle sich solide, bleibe aber auf der Weltkarte das Schlusslicht. Grund seien die Länder in Südeuropa. Das Geschäft in Deutschland befinde sich auf einem soliden Niveau.
Ins neue Jahr sei ElringKlinger sehr gut gestartet. Die Einnahmen hätten um knapp 34 Prozent expandiert. Zum Umsatzwachstum habe auch das Flachdichtungsgeschäft der Freudenberg Gruppe beigetragen. Das operative Ergebnis habe sich in Q1 um fast 40 Prozent auf 32,7 Millionen Euro erhöht. Unterm Strich habe ein Gewinn von 20,8 Millionen Euro in der Kasse geklingelt. Ein Plus von 52,9 Prozent gegenüber dem Startquartal des Vorjahres.
Die operative Marge habe 13,4 Prozent erreicht. Bereinigt um Einmaleffekte aus der Freudenberg-Übernahme, hätte das Niveau bei 14,7 Prozent gelegen. Beim EBIT habe die Marge bei 13,1 Prozent oder bereinigt bei 14,4 Prozent gelegen. Im EBIT seien im Unterschied zum operativen Ergebnis Währungsverluste enthalten. Absolut habe das EBIT einen Wert von 32 Millionen Euro erreicht.
Auch der Auftragseingang sei in den ersten drei Monaten des Jahres 2011 stark gewesen. Er habe sich um fast 30 Prozent erhöht. Per Ende März seien die Auftragsbücher mit 369 Millionen Euro gefüllt gewesen. Gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal habe das Plus rund 42 Prozent betragen.
Für das Jahr 2011 stelle Wolf ein Umsatzplus aus organischer Kraft von fünf bis sieben Prozent in Aussicht. Das ergebe für 2011 ein Umsatzniveau von rund 850 Millionen Euro. Das geplante organische Wachstum erscheine den Experten vor dem Hintergrund der Entwicklung in Q1 und des Ordereingangs indes deutlich zu konservativ. "Gut möglich, dass wir konservativ sind. Aber bei einer Erhöhung einer Prognose hat sich bisher bei uns noch keiner beschwert. Wir haben durchaus Spielraum stärker zu wachsen und ich schließe eine Anhebung der Prognose auch nicht aus. Mehr dazu aber erst nach Ablauf des ersten Halbjahres", so Wolf.
Auf den Umsatz müsse noch der Beitrag aus der Konsolidierung des übernommenen Bereichs der Freudenberg Gruppe in Höhe von rund 50 Millionen Euro addiert werden. Zusätzlich erfolge anteilig, ab Mai, noch die Konsolidierung der zugekauften Schweizer Hug-Gruppe. Der Abgasspezialist solle 2011 rund 46 Millionen Euro umsetzen. Durch die anteilige Konsolidierung errechne sich ein zusätzlicher Umsatz von über 30 Millionen Euro.
Die EBIT-Marge solle sich in diesem Jahr inklusive der noch margenschwächeren, erstmals konsolidierten Akquisitionen auf rund 15 Prozent belaufen oder das EBIT gegenüber 2010 um 15 bis 25 Prozent wachsen. Auf Basis eines Umsatzes von Einnahmen von 930 Millionen Euro, könnten operativ rund 150 Millionen Euro bis Silvester verdient werden. Im EBIT seien Einmaleffekte, Kaufpreisallokationen sowie Währungseffekte bereits enthalten. Ziehe man davon rund 20 Millionen Euro für das Zinsergebnis ab, eine Steuerquote von circa 30 Prozent sowie Minderheitsabgaben von rund zwei Millionen Euro, sollten netto rund 90 Millionen Euro in der Kasse klingeln oder auf Basis von 63,4 Millionen Aktie ein Ergebnis je Aktie von 1,42 Euro.
Die Capex beziffere Wolf 2011 auf 90 bis 95 Millionen Euro und den Free Cashflow auf 30 bis 35 Millionen Euro. Das Investitionsvolumen werde sich in den nächsten zwei bis drei Jahren nicht verringern, sondern auf hohem Niveau bleiben. Die Investitionsquote werde aufgrund der steigenden Umsätze geringer ausfallen können und damit den Free Cashflow stärken.
Neue Antriebstechnologien würden dem über 5.000 Mann starken Unternehmen heute und auch in den kommenden Jahren ein gutes Geschäft bescheren. Beispielsweise mit neu entwickelten Zellkontaktierungssystemen für Lithium-Ionen-Batterien, für die ElringKlinger im Jahr 2010 einen Serienauftrag von einem wichtigen Automobilhersteller erhalten habe. Die Zukunft liege zwar durchaus in der Elektromobilität, aber in erster Linie auf Basis von Hybrid-Fahrzeugen.
Mit Batterie-Zellkontaktiersystemen, Rotor-/Statorblechen und Kunststoffgehäusemodulen für diese Kombination aus Verbrennungsmotor und Elektroantrieb sei die Gesellschaft auch bestens für Hybride und Elektroautos positioniert. Wolf sei jedoch davon überzeugt, dass der Verbrennungsmotor weitere 15 bis 20 Jahre für Mobilität sorgen werde. Allerdings mit geringeren Verbrauchs- und Emissionswerten. "Downsizing ist das Schlagwort für einen geringeren und effizienteren Verbrauch. Das ist die Zukunft, an der wir mitarbeiten."
Vom reinen Elektroauto halte Wolf nicht besonders viel. "Das ist ein Markt, der selbst in den kommenden zehn Jahren noch sehr überschaubar sein wird", so der CEO. "Der Antrieb über Batterien für reine Elektroautos ist noch weit entfernt von der Serienreife. Wir müssen an dieser Stelle Grundlagenforschung betreiben. Die Politik in Deutschland sollte besser Forschung für neue Antriebskonzepte finanziell unterstützen, anstatt des Kaufs eines Elektroautos. Der Verbrennungsmotor stammt aus Deutschland. Ob eine neue Generation von Antrieben in Deutschland entwickelt wird, bin ich mir nicht ganz sicher", erkläre Wolf.
Der Dauerfavorit ElringKlinger ist bestens unterwegs und nach Meinung der Experten vom "TradeCentre.de" an schwachen Tagen weiter kaufenswert. (Analyse vom 10.06.2011) (10.06.2011/ac/a/d)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
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