STOXX Europe 600 Price Index (EUR)
WKN: 965820 / ISIN: EU0009658202Internationale Aktienindices: Die Börsenampel steht derzeit auf Grün
02.01.13 09:34
HSBC Trinkaus & Burkhardt
Düsseldorf (www.aktiencheck.de) - Zum Auftakt unseres Jahresausblicks möchten wir die grundsätzliche Marktverfassung unter die Lupe nehmen, wobei wir als Maßstab objektiv überprüfbare Kriterien wie die 200-Tages-Linie, die Relative Stärke nach Levy sowie das Momentum heranziehen, so die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt.
Die Börsenampel stehe derzeit für die Masse der internationalen Aktienindices auf Grün. Lediglich die Börse in Peru sowie der Shanghai Composite würden unterhalb der Glättungslinie der letzten 200 Tage notieren. Darüber hinaus liege der Durchschnitt der 30 ausgewählten Weltaktienindices sowohl beim Kriterium der "Relative Stärke" als auch gemäß des kürzerfristigen Maßstabs des Momentums der letzten 50 Tage komfortabel über 1, wodurch ein intakter Bullenmarkt angezeigt werde.
Breche man die Betrachtungsebene auf die einzelnen Sektoren des STOXX Europe 600 herunter, so zeige sich das gleiche Bild: Nur der STOXX 600 Basic Ressources befinde sich derzeit unterhalb der 200-Tages-Glättung. Im letzten Schritt möchten die Analysten die Gesamtmarktverfassung auf Einzeltitelbasis beleuchten. Für den DAX würden derzeit 80% aller Indexmitglieder oberhalb der meistbeachteten Glättungslinie notieren; ziehe man den Durchschnitt der letzten 38 Tage heran, seien es sogar gut 83%.
Dehne man die letzte Auswertung auf die südlichen Sorgenkinder Spanien und Italien aus, so dokumentiere der unbestechliche Maßstab der o. g. Glättungslinien inzwischen dort sogar eine bessere Marktverfassung wie für die deutschen "Blue Chips". Diese Tatsache liefere ein Indiz für eine nachhaltige Gezeitenwende in den Südländern. Zur Einordnung der grundsätzlichen Marktverfassung sei die Analyse der Marktbreite unerlässlich.
Zu den ältesten Instrumenten, die Konstitution eines Marktes einzuschätzen, zähle die Advance-Decline-Linie. Für alle an der NYSE notierten Papiere befinde sich das Marktbreite-Barometer auf einem zyklischen Hoch, sodass der Aufschwung unverändert von der Mehrzahl der Aktien getragen werde, was für eine gesunde Marktverfassung spreche. Zumindest fehle derzeit die Ausbildung einer negativen Divergenz wie z.B. im Jahr 2007, als die A-/D-Linie deutlich vor den amerikanischen Indices getoppt habe.
Den einzigen Wermutstropfen stelle derzeit die optimistische Stimmung der Marktteilnehmer dar. Gemäß der jüngsten Sentimenterhebung der American Association of Individual Investors liege der Anteil der Bullen unter den US-Privatanlegern aktuell mit gut 46% so hoch wie zuletzt im Februar 2012.
Der Blick auf die amerikanischen Indices dürfe nicht fehlen. Man beobachte den langfristigen Basisaufwärtstrend des S&P 500 seit 1932. Gemäß der obersten Maxime der technischen Analyse, dem klassischen "the trend is your friend", handle es sich bei diesem Chartverlauf also um einen weiteren Mutmacher.
Das langfristige Bild verdeutliche allerdings auch, dass der Ausbruch aus der "Mutter aller Aufwärtstrendkanäle" Ende der 1990er Jahre eine Übertreibung dargestellt habe. Seither würden sich die amerikanischen Standardwerte übergeordnet im Korrekturmodus befinden, um die Überhitzung in der Spätphase der Neunziger im Rahmen einer breitgefassten Schiebezone auszukonsolidieren.
Die obere Kanalbegrenzung (akt. bei 2.242 Punkten) sei sogar im Jahr 2007 nochmals einem Stresstest unterzogen worden. Die beiden Hochpunkte von 2000 und 2007 bei 1.553/76 Punkten lägen eng beieinander, sodass sich auf diesem Niveau der ultimative "Deckel" ergebe. Interessant sei aber auch das Tief vom März 2009 bei 667 Punkten, das kurzfristig ein Herausfallen aus der angeführten Tradingrange gebracht habe. Da dem S&P 500 aber die sofortige Rückkehr in die Schiebezone gelungen sei, sei das vorherige Abrutschen als Fehlausbruch nach unten zu klassifizieren.
Eine alte Tradingweisheit besage: "Was es nach unten versucht hat und gescheitert ist, versucht es in der Folge nach oben!" Demzufolge halte man 2013 einen Test der o. g. historischen Hochstände für wahrscheinlich. Werde dieser Deckel gelüftet, müsste übergeordnet sogar von einem Ende der Konsolidierungsphase seit Beginn des Jahrtausends und dem Start eines neuen primären Aufwärtstrends ausgegangen werden. Im Folgenden sollten zyklische Aspekte betrachtet werden. Die Stichworte würden an dieser Stelle lauten Dekaden- und US-Präsidentschaftszyklus.
Die Analysten hätten den Dow Jones Industrial Average in sog. "3er-Jahren" (d. h. 1903, 1913, 1923 etc) beobachtet. Gemäß dem typischen Ablaufmuster dürften zum Jahresauftakt die Bäume nicht in den Himmel wachsen, was sehr gut mit dem herangereiften Sentiment harmoniere. Ende Februar/Anfang März sollte sich dann aber eine gute Investmentgelegenheit bis zum Sommer ergeben, der dann wiederum vor allem von Volatilität geprägt sein dürfte. Analog dazu lege auch der Wahlzyklus im Nachwahljahr keinesfalls eine unmittelbare Fortsetzung der Jahresendrally, sondern eher eine ruhigere Gangart zum Jahresauftakt nahe.
Aber auch der US-Präsidentschaftszyklus spreche für die Ausprägung eines wichtigen Markttiefs per Ende Februar, dem sich eine bedeutende - wenn nicht sogar die Investmentchance des Jahres 2013 - anschließen sollte. In seinem typischen Verlauf beinhalte das Nachwahljahr zudem die klassische "September/Oktober-Delle".
Bei der Analyse solcher zyklischen Einflussfaktoren seien zwei Dinge wichtig: Zum einen sollten sich Anleger davor hüten, die exakten Preisbewegungen eins zu eins auf das zu analysierende Jahr zu übertragen. Vielmehr würden solche Auswertungen sinnvolle Hinweise auf wichtige Marktwendepunkte geben. Bestes Beispiel hierfür sei der Dekadenzyklus im abgelaufenen Jahr, der zwar den Kurszuwachs insgesamt klar "unterzeichnet" habe, aber die Teilzyklen wie beispielsweise den Rückschlag im zweiten Quartal und die dynamische Sommerrally exakt "prognostiziert" habe.
Zum anderen seien Zyklen niemals isoliert zu betrachten, sondern jeder Zyklus habe Einfluss auf den Nachbarzyklus. Obwohl dann nur noch fünf Jahre betrachtet würden, hätten die Analysten deshalb im nächsten Schritt beide Zyklen zusammengeführt. Im Prinzip ergebe sich dadurch ein "geglättetes" Ablaufmuster der beiden Einzelzyklen.
Die Halbleiterbranche spüre konjunkturelle Veränderungen immer sehr früh. Mit dem Sprung über die Hochpunkte zwischen 160 und 165 Punkten sei beim Bloomberg Asia Pacific Semiconductor-Index zuletzt eine gut sehnjährige Bodenbildungsphase abgeschlossen worden, aus der sich ein beträchtliches Anschlusspotenzial ableiten lasse.
In der Summe stehe demnach die Börsenampel auf Grün. Eine solide grundsätzliche Marktverfassung, eine steigende Advance-/Decline-Linie bzw. hoffnungsvolle Signale seitens konjunktureller Vorlaufindikatoren würden allerdings Nichts nutzen, wenn der Chart als "oberste Wahrheit" des Technikers eine andere Sprache spreche. Deshalb möchten die Analysten morgen den Kursverlauf des DAX auf Herz und Nieren prüfen. (02.01.2013/ac/a/m)
Die Börsenampel stehe derzeit für die Masse der internationalen Aktienindices auf Grün. Lediglich die Börse in Peru sowie der Shanghai Composite würden unterhalb der Glättungslinie der letzten 200 Tage notieren. Darüber hinaus liege der Durchschnitt der 30 ausgewählten Weltaktienindices sowohl beim Kriterium der "Relative Stärke" als auch gemäß des kürzerfristigen Maßstabs des Momentums der letzten 50 Tage komfortabel über 1, wodurch ein intakter Bullenmarkt angezeigt werde.
Breche man die Betrachtungsebene auf die einzelnen Sektoren des STOXX Europe 600 herunter, so zeige sich das gleiche Bild: Nur der STOXX 600 Basic Ressources befinde sich derzeit unterhalb der 200-Tages-Glättung. Im letzten Schritt möchten die Analysten die Gesamtmarktverfassung auf Einzeltitelbasis beleuchten. Für den DAX würden derzeit 80% aller Indexmitglieder oberhalb der meistbeachteten Glättungslinie notieren; ziehe man den Durchschnitt der letzten 38 Tage heran, seien es sogar gut 83%.
Dehne man die letzte Auswertung auf die südlichen Sorgenkinder Spanien und Italien aus, so dokumentiere der unbestechliche Maßstab der o. g. Glättungslinien inzwischen dort sogar eine bessere Marktverfassung wie für die deutschen "Blue Chips". Diese Tatsache liefere ein Indiz für eine nachhaltige Gezeitenwende in den Südländern. Zur Einordnung der grundsätzlichen Marktverfassung sei die Analyse der Marktbreite unerlässlich.
Zu den ältesten Instrumenten, die Konstitution eines Marktes einzuschätzen, zähle die Advance-Decline-Linie. Für alle an der NYSE notierten Papiere befinde sich das Marktbreite-Barometer auf einem zyklischen Hoch, sodass der Aufschwung unverändert von der Mehrzahl der Aktien getragen werde, was für eine gesunde Marktverfassung spreche. Zumindest fehle derzeit die Ausbildung einer negativen Divergenz wie z.B. im Jahr 2007, als die A-/D-Linie deutlich vor den amerikanischen Indices getoppt habe.
Den einzigen Wermutstropfen stelle derzeit die optimistische Stimmung der Marktteilnehmer dar. Gemäß der jüngsten Sentimenterhebung der American Association of Individual Investors liege der Anteil der Bullen unter den US-Privatanlegern aktuell mit gut 46% so hoch wie zuletzt im Februar 2012.
Der Blick auf die amerikanischen Indices dürfe nicht fehlen. Man beobachte den langfristigen Basisaufwärtstrend des S&P 500 seit 1932. Gemäß der obersten Maxime der technischen Analyse, dem klassischen "the trend is your friend", handle es sich bei diesem Chartverlauf also um einen weiteren Mutmacher.
Die obere Kanalbegrenzung (akt. bei 2.242 Punkten) sei sogar im Jahr 2007 nochmals einem Stresstest unterzogen worden. Die beiden Hochpunkte von 2000 und 2007 bei 1.553/76 Punkten lägen eng beieinander, sodass sich auf diesem Niveau der ultimative "Deckel" ergebe. Interessant sei aber auch das Tief vom März 2009 bei 667 Punkten, das kurzfristig ein Herausfallen aus der angeführten Tradingrange gebracht habe. Da dem S&P 500 aber die sofortige Rückkehr in die Schiebezone gelungen sei, sei das vorherige Abrutschen als Fehlausbruch nach unten zu klassifizieren.
Eine alte Tradingweisheit besage: "Was es nach unten versucht hat und gescheitert ist, versucht es in der Folge nach oben!" Demzufolge halte man 2013 einen Test der o. g. historischen Hochstände für wahrscheinlich. Werde dieser Deckel gelüftet, müsste übergeordnet sogar von einem Ende der Konsolidierungsphase seit Beginn des Jahrtausends und dem Start eines neuen primären Aufwärtstrends ausgegangen werden. Im Folgenden sollten zyklische Aspekte betrachtet werden. Die Stichworte würden an dieser Stelle lauten Dekaden- und US-Präsidentschaftszyklus.
Die Analysten hätten den Dow Jones Industrial Average in sog. "3er-Jahren" (d. h. 1903, 1913, 1923 etc) beobachtet. Gemäß dem typischen Ablaufmuster dürften zum Jahresauftakt die Bäume nicht in den Himmel wachsen, was sehr gut mit dem herangereiften Sentiment harmoniere. Ende Februar/Anfang März sollte sich dann aber eine gute Investmentgelegenheit bis zum Sommer ergeben, der dann wiederum vor allem von Volatilität geprägt sein dürfte. Analog dazu lege auch der Wahlzyklus im Nachwahljahr keinesfalls eine unmittelbare Fortsetzung der Jahresendrally, sondern eher eine ruhigere Gangart zum Jahresauftakt nahe.
Aber auch der US-Präsidentschaftszyklus spreche für die Ausprägung eines wichtigen Markttiefs per Ende Februar, dem sich eine bedeutende - wenn nicht sogar die Investmentchance des Jahres 2013 - anschließen sollte. In seinem typischen Verlauf beinhalte das Nachwahljahr zudem die klassische "September/Oktober-Delle".
Bei der Analyse solcher zyklischen Einflussfaktoren seien zwei Dinge wichtig: Zum einen sollten sich Anleger davor hüten, die exakten Preisbewegungen eins zu eins auf das zu analysierende Jahr zu übertragen. Vielmehr würden solche Auswertungen sinnvolle Hinweise auf wichtige Marktwendepunkte geben. Bestes Beispiel hierfür sei der Dekadenzyklus im abgelaufenen Jahr, der zwar den Kurszuwachs insgesamt klar "unterzeichnet" habe, aber die Teilzyklen wie beispielsweise den Rückschlag im zweiten Quartal und die dynamische Sommerrally exakt "prognostiziert" habe.
Zum anderen seien Zyklen niemals isoliert zu betrachten, sondern jeder Zyklus habe Einfluss auf den Nachbarzyklus. Obwohl dann nur noch fünf Jahre betrachtet würden, hätten die Analysten deshalb im nächsten Schritt beide Zyklen zusammengeführt. Im Prinzip ergebe sich dadurch ein "geglättetes" Ablaufmuster der beiden Einzelzyklen.
Die Halbleiterbranche spüre konjunkturelle Veränderungen immer sehr früh. Mit dem Sprung über die Hochpunkte zwischen 160 und 165 Punkten sei beim Bloomberg Asia Pacific Semiconductor-Index zuletzt eine gut sehnjährige Bodenbildungsphase abgeschlossen worden, aus der sich ein beträchtliches Anschlusspotenzial ableiten lasse.
In der Summe stehe demnach die Börsenampel auf Grün. Eine solide grundsätzliche Marktverfassung, eine steigende Advance-/Decline-Linie bzw. hoffnungsvolle Signale seitens konjunktureller Vorlaufindikatoren würden allerdings Nichts nutzen, wenn der Chart als "oberste Wahrheit" des Technikers eine andere Sprache spreche. Deshalb möchten die Analysten morgen den Kursverlauf des DAX auf Herz und Nieren prüfen. (02.01.2013/ac/a/m)
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