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SolarWorld

WKN: A1YCMM / ISIN: DE000A1YCMM2

SolarWorld hoher Verlust in 2011?


06.10.11 12:34
TradeCentre.de

Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom "TradeCentre.de" raten vom Kauf der Aktie von SolarWorld ab.

Solarfans seien traurig. Die Aktien der Industrie würden durch die Bank implodieren und täglich weniger wert. Zahlreiche Unternehmen aus der Branche würden diese Phase nicht überleben und hops gehen. Selbst der einstige Liebling der Analysten und Fondsmanager SolarWorld sei am Boden zerstört. Auf ihrer internen Pleiteliste für Solarunternehmen hätten die Experten den Titel bis heute nicht notiert. Dennoch würden sie sich Sorgen um die Bonner und den Sonnenkönig Frank Asbeck machen. Insbesondere die Bilanz, die üppige Verschuldung und die stetigen negativen Free Cashflows, würden den Experten "schlaflose Nächte" um SolarWorld bereiten.

Asbeck habe sich noch vor gar nicht allzu langer Zeit mit breiter Brust vor die Presse gestellt und den Journalisten gerne eine Liquidität von gut eine Milliarde Euro in den Notizblock diktiert. Dumm nur, dass eine Bilanz auch eine Passiv-Seite habe. Die Wahrheit habe stets anders ausgesehen und sehe heute eher grausam aus. In den Büchern von SolarWorld würden kurzfristige Bankschulden von rund 120 Millionen Euro sowie langfristige Finanzverbindlichkeiten von mehr als eine Milliarde Euro schlummern!

Die Kasse schrumpfe. Asbeck selbst beziffere die Nettoliquidität per 30. Juni auf negative 770 Millionen Euro! Das sei extrem viel Holz und zeige wie schwach SolarWorld finanziell aufgestellt sei. Gehe die muntere Geldverbrennung in der Kapitalflussrechnung weiter, habe der Vorstand ein ernstes Problem. Allein im ersten Halbjahr 2011 seien im Cashflow aus der operativen Tätigkeit rund 175 Millionen Euro durch den Schornstein gejagt worden.

In der ersten Jahreshälfte 2011 habe der Konzern einen Umsatz von 535 Millionen Euro nach knapp 610 Millionen Euro im Vorjahr erzielt. Das EBIT habe sich von 83,7 auf 68,1 Millionen Euro reduziert. Der Nettogewinn sei von knapp 35 auf nur noch 22,4 Millionen Euro. geschrumpft Das Geschäft im zweiten Halbjahr dürfte auf der Zahlenseite noch schlechter laufen als in den ersten sechs Monaten. SolarWorld dürfte sogar in diesem Jahr einen Verlust ausweisen. Man erwarte nämlich Sonderabschreibungen in der Bilanz. Alleine die Vorräte würden sich auf rund 500 Millionen Euro summieren. Das rieche nach einer Sonderabschreibung, da in dieser Position beispielsweise Module zu deutlich höheren Preisen inkludiert seien als sie sich am Markt jemals verkaufen lassen würden.

Auch andere Positionen auf der Aktiv-Seite könnten von zusätzlichen Abschreibungen betroffen sein. Asbeck müsste sodann viel Luft aus der Bilanz lassen. Aktuell weise das Unternehmen ein Eigenkapital von mehr als 900 Millionen Euro aus. Der aktuelle Börsenwert belaufe sich lediglich auf 430 Millionen Euro. Auf den ersten Blick bekomme man das Unternehmen massiv unter dem bilanziellen Eigenkapital.

Man solle sich davon nicht blenden lassen. Im Eigenkapital würden Zeitbomben schlummern, die jederzeit explodieren könnten und das Eigenkapital schnell deutlich schrumpfen lassen würden. Zudem würden sich die Experten an dieser Stelle die Frage erlauben, wie SolarWorld in Zukunft unverändert hohe Investitionen stemmen wolle. Die Bilanz lasse jedenfalls eine weitere Ausweitung der Verschuldung kaum zu. Das Verhältnis EBITDA zur Nettoverschuldung dürfte 2011 die Kennzahl von drei massiv überschreiten. Ein Wert unter 3 sei in Ordnung. Besser wäre ein Wert unter 2. Viel Platz zum Atmen habe das Unternehmen sicher nicht.

Zahlreiche Unternehmen aus der Solarbranche hätten für das laufende Geschäftsjahr bisher grottenschlechte Zahlen präsentiert. Selbst SMA Solar Technology, der Branchenprimus und bilanziell beste Solarwert in Deutschland, habe jüngst die eigene Prognose kassiert. SMA schreibe allerdings immer noch solide Gewinne. Bei SolarWorld erwarte man Ernüchterung beim Q3-Bericht und vor allem bei der Veröffentlichung des Geschäftsberichts für das Jahr 2011. Spätestens dann müsse Asbeck beim Wirtschaftsprüfer die Hosen runter lassen und vermutlich auf der Aktiv-Seite kräftig abschreiben.

In der Solarbranche sei das Kind in den Brunnen gefallen. Die Experten hätten bereits vor Jahren vor der gesamten Branche gewarnt und auf die jetzige Entwicklung rechtzeitig hingewiesen. Vor der Aktie von SolarWorld hätten sie mehrfach gewarnt. Im Herbst 2009 hätten sie das Papier zum Verkauf empfohlen und den Rutsch in den einstelligen Kursbereich prognostiziert. Im Herbst 2010 hätten sie das Papier bei Kursen um 9 Euro erneut zum Verkauf gestellt und einen weiteren Kursrutsch von 30 bis 50 Prozent in Aussicht gestellt. Geschrieben, und mehr als eingetreten! Zudem hätten sie SolarWorld mit einem Kursziel von 5 Euro mehrfach zum Verkauf empfohlen. Inzwischen notiere die Aktie bei 3,90 Euro. Man empfehle den Titel gewiss nicht zum Kauf. Dazu erachte man das Unternehmen vor allem bilanziell als instabil. Zumal der Börsenwert immer noch zu hoch sei.

Aktuell würden Analysten für die Jahre 2012 und 2013 Gewinne schätzen, die ein KGV von circa 10 implizieren würden. Allerdings seien Gewinnvorhersagen für das Unternehmen kaum seriös zu schätzen. Das KGV könnte auch ganz schnell zwischen 15 und 20 liegen. Für ein Unternehmen mit stark fallenden EBIT-Margen, negativen Free Cashflows und schwacher Bilanz inklusiver hoher Schulden sollte man keinesfalls ein Gewinn-Multiple von über zehn bezahlen, sondern eher deutlich weniger. Nichtsdestotrotz habe SolarWorld valide Chancen die Solarkrise zu meistern und nicht über die Wupper zu gehen.

Ein Grund die SolarWorld-Aktie zu kaufen ist dies nach Meinung der Experten vom "TradeCentre.de" natürlich nicht. Für Trader sei das Papier ein El Dorado in beide Kursrichtungen. (Analyse vom 06.10.2011) (06.10.2011/ac/a/t)

Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:

Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.





 
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