ThyssenKrupp klassischer Spätzykliker bricht aus
18.05.11 14:27
Geldanlage-Report
Gerbrunn (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom "Geldanlage-Report" empfehlen vorsichtigen Anlegern vor dem Kauf der Aktie von ThyssenKrupp einen Rücksetzer auf das Ausbruchsniveau bei 32,50 Euro abzuwarten.
Im aktuell überhitzten Marktumfeld trübe sich die Stimmung ein. Saisonal betrachtet lägen die starken Börsenmonate hinter uns. Der DAX sei trotzdem kaum vom Fleck gekommen. In der jetzigen Situation hätten Anleger im Prinzip zwei Investitionsalternativen: Entweder sie würden sofort in konjunkturresistente Branchen wie das Gesundheitswesen oder Pharma umschwenken. Das sei die Variante für Pessimisten, die glauben würden, dass man die Hochs im DAX bereits gesehen habe.
Bullen könnten sich dagegen solche Aktien anschauen, die Branchen angehören würden, die traditionell als Spätzykliker gelten würden, zum Beispiel aus der Investitionsgüter-Industrie.
Hier dränge sich ThyssenKrupp aktuell geradezu auf. Die Aktie breche heute gegen den schwachen Markt auf ein neues 24-Monats-Hoch aus.
Hintergrund sei die Ankündigung, wonach in den kommenden Jahren sowohl ein umfangreiches Investitionsprogramm vorgesehen sei, gleichzeitig aber der angehäufte Schuldenberg abgebaut werden solle. Zuvor hätten die Essener bereits über den Erwartungen der Analysten liegende Quartalszahlen veröffentlicht.
Auf Begrüßung habe dabei am Markt vor allem die Tatsache gestoßen, dass die Investitionen in die zukunftsträchtigen Bereiche Technologie und Emerging Markets fließen sollten. Allerdings bekomme das Unternehmen die Gefahren dieser Strategie gerade am eigenen Leib zu spüren: In Brasilien sei vom dortigen Umweltamt ein Baustopp zur Erweiterung des Stahlwerks in Rio verhängt worden. Das Problem (fehlende Abdeckung für ein Notfall-Abkühlbecken auf freiem Gelände) scheine jedoch lösbar.
Der Hauptgrund für die positive Reaktion der Aktie dürfte jedoch eher in dem angekündigten Desinvestitionsprogramm liegen. Unternehmensteile mit einem Gesamtumsatz von zehn Milliarden Euro sollten verkauft werden, darunter Teile des Automobilzuliefergeschäfts und des Edelstahlsegments.
Bei letzterem sei neu, dass kein kompletter Verkauf sondern ein Börsengang angestrebt werde, nachdem ThyssenKrupp trotzdem weiterhin eine Minderheitsbeteiligung halten möchte. Genaue Angaben zur angepeilten Höhe des Verschuldungsabbaus habe ThyssenKrupp-CEO Dr. Heinrich Hiesinger nicht gemacht. Die Pläne sollten jedoch zügig, genau genommen bis zum 30.09.2012 (Geschäftsjahresende) abgeschlossen werden.
Damit seien Sorgen über den zuletzt um 2,7 Milliarden auf knapp 6,5 Milliarden Euro gestiegenen Schuldenberg gleich im Keim erstickt worden.
Die Quartalszahlen selbst seien im ersten Halbjahr durch Anlaufverluste der neuen Stahlwerke in Brasilien und den USA belastet worden. Hier dauerte bzw. dauert die Inbetriebnahme mehrerer neuer Werke länger als erwartet, so die Experten vom "Geldanlage-Report". Die in diesem Zusammenhang entstandenen Kosten hätten für einen Rückgang des Nettogewinns von 429 auf 334 Millionen Euro gesorgt. Dabei handle es sich aber überwiegend um Einmalkosten.
Wichtiger sei die Stärke im regulären operativen Geschäft. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen sei hier um 139 Millionen auf 770 Millionen Euro gestiegen. Auch der Umsatzanstieg um 21 Prozent auf 23,6 Milliarden Euro könne sich sehen lassen.
Mit einem 2012er-KGV von neun, in dem die am Freitag bekannt gegebenen Strukturveränderungen noch nicht berücksichtigt seien, habe die Aktie bewertungstechnisch noch Aufwärtspotenzial.
ThyssenKrupp könnte als Spätzykliker besonders stark von einer möglichen weiteren Aufwärtswelle im DAX profitieren. Das Investitions- und Schuldenabbau-Programm könnte einen enormen Mehrwert für die Aktionäre generieren.
Charttechnisch ist die ThyssenKrupp-Aktie vor allem bei einem Rücksetzer auf das Ausbruchsniveau im Bereich 32,50 Euro interessant, so die Experten vom "Geldanlage-Report". (Analyse vom 18.05.2011) (18.05.2011/ac/a/d)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Im aktuell überhitzten Marktumfeld trübe sich die Stimmung ein. Saisonal betrachtet lägen die starken Börsenmonate hinter uns. Der DAX sei trotzdem kaum vom Fleck gekommen. In der jetzigen Situation hätten Anleger im Prinzip zwei Investitionsalternativen: Entweder sie würden sofort in konjunkturresistente Branchen wie das Gesundheitswesen oder Pharma umschwenken. Das sei die Variante für Pessimisten, die glauben würden, dass man die Hochs im DAX bereits gesehen habe.
Bullen könnten sich dagegen solche Aktien anschauen, die Branchen angehören würden, die traditionell als Spätzykliker gelten würden, zum Beispiel aus der Investitionsgüter-Industrie.
Hier dränge sich ThyssenKrupp aktuell geradezu auf. Die Aktie breche heute gegen den schwachen Markt auf ein neues 24-Monats-Hoch aus.
Hintergrund sei die Ankündigung, wonach in den kommenden Jahren sowohl ein umfangreiches Investitionsprogramm vorgesehen sei, gleichzeitig aber der angehäufte Schuldenberg abgebaut werden solle. Zuvor hätten die Essener bereits über den Erwartungen der Analysten liegende Quartalszahlen veröffentlicht.
Auf Begrüßung habe dabei am Markt vor allem die Tatsache gestoßen, dass die Investitionen in die zukunftsträchtigen Bereiche Technologie und Emerging Markets fließen sollten. Allerdings bekomme das Unternehmen die Gefahren dieser Strategie gerade am eigenen Leib zu spüren: In Brasilien sei vom dortigen Umweltamt ein Baustopp zur Erweiterung des Stahlwerks in Rio verhängt worden. Das Problem (fehlende Abdeckung für ein Notfall-Abkühlbecken auf freiem Gelände) scheine jedoch lösbar.
Der Hauptgrund für die positive Reaktion der Aktie dürfte jedoch eher in dem angekündigten Desinvestitionsprogramm liegen. Unternehmensteile mit einem Gesamtumsatz von zehn Milliarden Euro sollten verkauft werden, darunter Teile des Automobilzuliefergeschäfts und des Edelstahlsegments.
Damit seien Sorgen über den zuletzt um 2,7 Milliarden auf knapp 6,5 Milliarden Euro gestiegenen Schuldenberg gleich im Keim erstickt worden.
Die Quartalszahlen selbst seien im ersten Halbjahr durch Anlaufverluste der neuen Stahlwerke in Brasilien und den USA belastet worden. Hier dauerte bzw. dauert die Inbetriebnahme mehrerer neuer Werke länger als erwartet, so die Experten vom "Geldanlage-Report". Die in diesem Zusammenhang entstandenen Kosten hätten für einen Rückgang des Nettogewinns von 429 auf 334 Millionen Euro gesorgt. Dabei handle es sich aber überwiegend um Einmalkosten.
Wichtiger sei die Stärke im regulären operativen Geschäft. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen sei hier um 139 Millionen auf 770 Millionen Euro gestiegen. Auch der Umsatzanstieg um 21 Prozent auf 23,6 Milliarden Euro könne sich sehen lassen.
Mit einem 2012er-KGV von neun, in dem die am Freitag bekannt gegebenen Strukturveränderungen noch nicht berücksichtigt seien, habe die Aktie bewertungstechnisch noch Aufwärtspotenzial.
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