ecotel erstmals Dividende?
03.01.12 09:16
TradeCentre.de
Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "TradeCentre.de" raten die Aktie von ecotel bei Kursen um 4,75 Euro mittelfristig zu kaufen.
Das Düsseldorfer Telekommunikationsunternehmen könnte für das Jahr 2011 erstmals seit der Firmengründung im Jahr 1998 seinen Anteilseignern eine Dividende ausschütten. "Wir haben die Dividendenfähigkeit hergestellt. Unser Ziel ist für das Jahr 2012 eine Dividende auszuschütten. Eventuell sogar schon für das Jahr 2011. Das ist allerdings noch nicht entschieden", sage den Experten Finanzvorstand Bernhard Seidl im Hintergrundgespräch. Ihres Erachtens spreche nichts gegen eine Auszahlung bereits für dieses Wirtschaftsjahr.
ecotel steuere in diesem Jahr einen Free Cashflow von mehr als vier Millionen Euro an. Die Nettofinanzverbindlichkeiten würden gegen Null tendieren. 2012 dürfte das Unternehmen sogar Nettobarbestände ausweisen. In diesem Jahr sollten auf operativer Basis EBITDA zwischen 5,5 und 6,5 Millionen Euro verdient werden. Bereits nach neun Monaten seien 5,3 Millionen Euro verdient worden. "Das vierte Quartal läuft ähnlich wie die restlichen Quartale. Wir erwarten daher das Erreichen der oberen Bandbreite", sage der CFO.
Die regulären Abschreibungen würden sich auf 3,2 Millionen Euro belaufen. In der Geschäftssparte "New Business", hier konsolidiere ecotel die Tochter Nacamar, habe der Betrieb einen wichtigen Kunden verloren. Daraus sei eine Sonderabschreibung von 0,4 Millionen Euro erfolgt, die sich negativ auf das EBIT auswirke. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen würden die Experten sodann bei 2,9 Millionen Euro erwarten. Abzüglich Zinsaufwendungen von 400.000 Euro und einer rechnerischen Steuerquote von rund 30 Prozent, könnten unterm Strich circa 1,75 Millionen Euro verdient werden oder 44 Cent je Aktie. Auch diese Zahlen würden sicherlich für eine Dividende sprechen.
Einen kleinen Haken gebe es dennoch. In der Bilanz würden immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte in Höhe von 17,4 Millionen Euro schlummern. Auf den Goodwill würden circa zwölf Millionen Euro entfallen. Darin enthalten sei mit rund drei Millionen Euro die erwähnte Tochter Nacamar. Ebenfalls würden circa zwei Millionen Euro auf den aktivierten Kundenstamm entfallen.
Im Rahmen eines Impairment-Tests sei ein latentes Risiko für eine Wertberichtigung enthalten. "Aus heutiger Sicht erwarten wir keine Sonderabschreibung. Ich kann es allerdings auch nicht ausschließen, weshalb wir in diesem Posten ein gewisses Restrisiko haben", sage Seidl. Sollte eine Wertberichtigung folgen, wäre der von den Analysten erwartete Gewinn natürlich futsch. Aber selbst dies wäre kein Grund auf eine Dividende verzichten zu müssen.
Die Abschreibung sei ohnehin nicht cashwirksam. Sofern eine Abschreibung erfolge, sollte das Management nach Erachten der Analysten erst recht eine Ausschüttung vornehmen, um den Anteilseignern als kleinen Trost ein Bonbon geben, um über die Abschreibung hinwegzutrösten. Die Experten würden der Gesellschaft eine Auszahlung von zehn Cent je Aktie empfehlen. Abzüglich der 150.000 Aktien im Eigenbestand, koste ecotel diese Dividende lediglich 375.000 Euro. Leisten könne sich die Firma das locker.
Für das Jahr 2012 zeige sich der CFO zuversichtlich den Gewinn weiter zu verbessern. Bei stabilen Einnahmen von circa 80 bis 85 Millionen Euro, dürfte das EBITDA auf circa sieben Millionen Euro ansteigen. Das EBIT werde deutlich überproportional steigen, da die bereits erfolgte Sonderabwertung von 0,4 Millionen Euro entfalle. 2012 würden die Experten ein EBIT von etwa 3,8 Millionen Euro erwarten.
Unterm Strich würden die Experten mindestens mit einem Überschuss von 2,5 Millionen Euro rechnen. Das entspreche einem Gewinn je Anteilsschein von 64 Cent. Der Free Cashflow sollte die Marke von fünf Millionen Euro überschreiten. Wie man von zahlreichen Telekommunikationsfirmen wisse, sei das Geschäft stets stark bei den Cashflows. Am ehesten sei ecotel mit der QSC AG (ISIN DE0005137004 / WKN 513700) zu vergleichen. QSC erziele ebenfalls stattliche Free Cashflows.
Bei ecotel betrage Capex allenfalls zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro pro Jahr. Das ermögliche aufgrund der soliden operativen Gewinne jeweils einen üppigen Free Cashflow. Perspektivisch erwarte Seidl eine EBITDA-Marge von zehn Prozent. 2013 könnten operativ vor Abschreibungen dann acht Millionen Euro in der Kasse klingeln.
ecotel habe sich auf drei Geschäftsbereiche spezialisiert. Kernbereich seien Geschäftskundenlösungen mit einem integrierten Produktportfolio aus Sprach-, Daten- und Mobilfunklösungen. Die Sparte entwickle sich stabil bei ordentlichen Margen.
Bei der Einheit "Wiederverkäuferlösungen" würden Vorprodukte an andere Telekommunikationsunternehmen vermarktet. Mit diesem Geschäft erziele das Unternehmen kleine, positive Ergebnisbeiträge. Sexy sei die Einheit jedoch nicht und könnte perspektivisch wegfallen. "Wir verdienen damit Geld. Solange tragen wir dieses Geschäft mit. Wachstum ist damit aber nicht zu erzielen", sage Seidl.
Im Bereich "New Business" setze die Tochter Nacamar auf Streaming-Dienstleistungen für Medienunternehmen. Hierzu würden innovative Dienste wie zum Beispiel live- oder on-demand-Streaming, Pod- und Vodcasting, VoD-Lösungen, Complex Media Hosting sowie die Integration von Bezahlsystemen und digitalem Rechtemanagement zählen. Diese Sparte mit Fokus auf Internet- und Datendienste habe mittelfristig gute Wachstumschancen.
An der Börse werde ecotel lediglich mit 19 Millionen Euro kapitalisiert. Das sei alles andere als teuer. Das KGV für 2012 betrage günstige sieben. Mit einem Multiple des vier- bis fünffachen Free Cashflows sei der Betrieb sogar ein Schnäppchen. Auch die Bewertung zum dreifachen EBITDA zeige eine deutliche Unterbewertung. Das könnte mittelfristig sogar Aufkäufer anlocken.
Die Experten von "TradeCentre.de" empfehlen die ecotel-Aktie bei Kursen um 4,75 Euro mittelfristig zum Kauf. (Analyse vom 03.01.2012) (03.01.2012/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
Das Düsseldorfer Telekommunikationsunternehmen könnte für das Jahr 2011 erstmals seit der Firmengründung im Jahr 1998 seinen Anteilseignern eine Dividende ausschütten. "Wir haben die Dividendenfähigkeit hergestellt. Unser Ziel ist für das Jahr 2012 eine Dividende auszuschütten. Eventuell sogar schon für das Jahr 2011. Das ist allerdings noch nicht entschieden", sage den Experten Finanzvorstand Bernhard Seidl im Hintergrundgespräch. Ihres Erachtens spreche nichts gegen eine Auszahlung bereits für dieses Wirtschaftsjahr.
ecotel steuere in diesem Jahr einen Free Cashflow von mehr als vier Millionen Euro an. Die Nettofinanzverbindlichkeiten würden gegen Null tendieren. 2012 dürfte das Unternehmen sogar Nettobarbestände ausweisen. In diesem Jahr sollten auf operativer Basis EBITDA zwischen 5,5 und 6,5 Millionen Euro verdient werden. Bereits nach neun Monaten seien 5,3 Millionen Euro verdient worden. "Das vierte Quartal läuft ähnlich wie die restlichen Quartale. Wir erwarten daher das Erreichen der oberen Bandbreite", sage der CFO.
Die regulären Abschreibungen würden sich auf 3,2 Millionen Euro belaufen. In der Geschäftssparte "New Business", hier konsolidiere ecotel die Tochter Nacamar, habe der Betrieb einen wichtigen Kunden verloren. Daraus sei eine Sonderabschreibung von 0,4 Millionen Euro erfolgt, die sich negativ auf das EBIT auswirke. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen würden die Experten sodann bei 2,9 Millionen Euro erwarten. Abzüglich Zinsaufwendungen von 400.000 Euro und einer rechnerischen Steuerquote von rund 30 Prozent, könnten unterm Strich circa 1,75 Millionen Euro verdient werden oder 44 Cent je Aktie. Auch diese Zahlen würden sicherlich für eine Dividende sprechen.
Einen kleinen Haken gebe es dennoch. In der Bilanz würden immaterielle Vermögenswerte und Firmenwerte in Höhe von 17,4 Millionen Euro schlummern. Auf den Goodwill würden circa zwölf Millionen Euro entfallen. Darin enthalten sei mit rund drei Millionen Euro die erwähnte Tochter Nacamar. Ebenfalls würden circa zwei Millionen Euro auf den aktivierten Kundenstamm entfallen.
Im Rahmen eines Impairment-Tests sei ein latentes Risiko für eine Wertberichtigung enthalten. "Aus heutiger Sicht erwarten wir keine Sonderabschreibung. Ich kann es allerdings auch nicht ausschließen, weshalb wir in diesem Posten ein gewisses Restrisiko haben", sage Seidl. Sollte eine Wertberichtigung folgen, wäre der von den Analysten erwartete Gewinn natürlich futsch. Aber selbst dies wäre kein Grund auf eine Dividende verzichten zu müssen.
Die Abschreibung sei ohnehin nicht cashwirksam. Sofern eine Abschreibung erfolge, sollte das Management nach Erachten der Analysten erst recht eine Ausschüttung vornehmen, um den Anteilseignern als kleinen Trost ein Bonbon geben, um über die Abschreibung hinwegzutrösten. Die Experten würden der Gesellschaft eine Auszahlung von zehn Cent je Aktie empfehlen. Abzüglich der 150.000 Aktien im Eigenbestand, koste ecotel diese Dividende lediglich 375.000 Euro. Leisten könne sich die Firma das locker.
Unterm Strich würden die Experten mindestens mit einem Überschuss von 2,5 Millionen Euro rechnen. Das entspreche einem Gewinn je Anteilsschein von 64 Cent. Der Free Cashflow sollte die Marke von fünf Millionen Euro überschreiten. Wie man von zahlreichen Telekommunikationsfirmen wisse, sei das Geschäft stets stark bei den Cashflows. Am ehesten sei ecotel mit der QSC AG (ISIN DE0005137004 / WKN 513700) zu vergleichen. QSC erziele ebenfalls stattliche Free Cashflows.
Bei ecotel betrage Capex allenfalls zwischen 1,5 und zwei Millionen Euro pro Jahr. Das ermögliche aufgrund der soliden operativen Gewinne jeweils einen üppigen Free Cashflow. Perspektivisch erwarte Seidl eine EBITDA-Marge von zehn Prozent. 2013 könnten operativ vor Abschreibungen dann acht Millionen Euro in der Kasse klingeln.
ecotel habe sich auf drei Geschäftsbereiche spezialisiert. Kernbereich seien Geschäftskundenlösungen mit einem integrierten Produktportfolio aus Sprach-, Daten- und Mobilfunklösungen. Die Sparte entwickle sich stabil bei ordentlichen Margen.
Bei der Einheit "Wiederverkäuferlösungen" würden Vorprodukte an andere Telekommunikationsunternehmen vermarktet. Mit diesem Geschäft erziele das Unternehmen kleine, positive Ergebnisbeiträge. Sexy sei die Einheit jedoch nicht und könnte perspektivisch wegfallen. "Wir verdienen damit Geld. Solange tragen wir dieses Geschäft mit. Wachstum ist damit aber nicht zu erzielen", sage Seidl.
Im Bereich "New Business" setze die Tochter Nacamar auf Streaming-Dienstleistungen für Medienunternehmen. Hierzu würden innovative Dienste wie zum Beispiel live- oder on-demand-Streaming, Pod- und Vodcasting, VoD-Lösungen, Complex Media Hosting sowie die Integration von Bezahlsystemen und digitalem Rechtemanagement zählen. Diese Sparte mit Fokus auf Internet- und Datendienste habe mittelfristig gute Wachstumschancen.
An der Börse werde ecotel lediglich mit 19 Millionen Euro kapitalisiert. Das sei alles andere als teuer. Das KGV für 2012 betrage günstige sieben. Mit einem Multiple des vier- bis fünffachen Free Cashflows sei der Betrieb sogar ein Schnäppchen. Auch die Bewertung zum dreifachen EBITDA zeige eine deutliche Unterbewertung. Das könnte mittelfristig sogar Aufkäufer anlocken.
Die Experten von "TradeCentre.de" empfehlen die ecotel-Aktie bei Kursen um 4,75 Euro mittelfristig zum Kauf. (Analyse vom 03.01.2012) (03.01.2012/ac/a/nw)
Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten:
Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
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