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Fr, 31. März 2023, 2:54 Uhr

Aktienmärkte in Europa: Größter Tagesabschlag des noch jungen Jahres 2023


20.01.23 09:21
Raiffeisen Bank International AG

Wien (www.aktiencheck.de) - Nachdem sich in den vorigen Tagen bereits die Anzeichen für ein Einbremsen der jüngsten Kursrally bemerkbar machten, gingen die wichtigsten Aktienmärkte in Europa klar mit negativen Vorzeichen aus dem Handel, so die Analysten der Raiffeisen Bank International AG.

Der gestrige Börsentag habe den größten Tagesabschlag des noch jungen Jahres 2023 markiert. Die seit Jahresbeginn herrschende Euphorie dürfte damit ihren ersten größeren Dämpfer kassiert hätten. Die Zugewinne, die seit letzter Woche erzielt worden seien, seien somit wieder egalisiert. Der EURO STOXX 50 (ISIN: EU0009658145, WKN: 965814) und der österreichische ATX (ISIN: AT0000999982, WKN: 969191) seien auf den tiefsten Stand seit einer Woche gefallen, der DAX (ISIN: DE0008469008, WKN: 846900) habe wieder unter die Marke von 20.000 Punkten korrigiert. Auf Sektorensicht seien europaweit Technologiewerte am stärksten unter Verkaufsdruck gestanden. Gründe dafür seien zum einen Gewinnmitnahmen von Investoren. Immerhin sei bis zur gestrigen Korrektur ein Kursanstieg von durchschnittlich 8% an den europäischen Börsen zu Buche gestanden.

Zum anderen hätten schwache Vorgaben der US-Börsen aufgrund geäußerter Konjunktursorgen der FED beunruhigt, die auf schwache Zahlen zur Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätzen am Vortag zurückzuführen gewesen seien. Die generelle Stimmung der Anleger in der größten Volkswirtschaft der Welt befinde sich zwischen Rezessionssorgen und Hoffnung auf weniger stark steigende Leitzinsen mit einem Soft Landing. Diese Hoffnung sei durch die Robustheit des Arbeitsmarktes bestärkt worden, der Rückgang der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überrascht habe. In die gleiche Kerbe schlage auch die veröffentlichten Zahlen des Philly-FED-Index, ein volkswirtschaftlicher Frühindikator für die wirtschaftliche Entwicklung in den Vereinigten Staaten, der sich ebenfalls überraschend deutlich habe erholen können. Diese insgesamt positiven Nachrichten hätten dafür gesorgt, dass sich die US-Börsen erkennbar stabiler gehalten hätten als die europäischen Pendants. Dennoch hätten die Leitindices den Handelstag mit einem Abschlag beendet, keiner der Börsenplätze habe, trotz eines zwischenzeitlichen Rebounds, positiv aus dem Handel gehen können.

Die asiatischen Märkte würden sich heute Morgen vorwiegend im grünen Bereich präsentieren: Trotz des schwierigen Umfelds von gestern, könnten die Aktienmärkte in Japan, Südkorea und China ein solides Kursplus vorweisen. Für Europas Börsen würden die Frühindikatoren aktuell einen im Vergleich zu den gestrigen Schlusskursen positiven Handelsauftakt signalisieren, der Abwärtstrend könnte sich zumindest kurzfristig abschwächen.

Der Ölpreis der Nordseesorte Brent sei am Donnerstag um 1,23% angestiegen und habe damit seine jüngste Rally fortgesetzt, die sich auf die steigende chinesische Nachfrage stütze, während der Markt die zweite Woche in Folge einen starken Anstieg der US-Rohöllagerbestände verzeichne. Ebenso antizyklisch im Gegensatz zur gestrigen Aktienmarktperformance verhalte sich auch der Goldpreis mit einem Kursanstieg von knapp 1%. Kryptos, wie Bitcoin und Ethereum, hätten sich gestern der Marktstimmung der Commodities angeschlossen und jeweils über 2% zulegen können. (20.01.2023/ac/a/m)




 
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