Aussicht auf entschlosseneres Vorgehen der FED im Kampf gegen die Inflation belastet Aktienmärkte
08.03.23 09:05
Raiffeisen Bank International AG
Wien (www.aktiencheck.de) - "Die jüngsten Wirtschaftsdaten sind stärker als erwartet ausgefallen, was darauf hindeutet, dass das endgültige Zinsniveau wahrscheinlich höher ausfallen wird als bisher angenommen" - mit dieser Aussage des Vorsitzenden der FED, Jerome Powell, zeigte sich eben dieser für viele Marktbeobachter überraschend "falkenhaft", so die Analysten der Raiffeisen Bank International AG.
Da nun eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte im Spiel sei, seien die Augen auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht am Freitag gerichtet. Sollte dieser stärker ausfallen als erwartet, könnte dies vermehrt zu Rufen nach einer Zinsrate um 6% führen, fast ein Prozentpunkt höher als von FED-Offiziellen im Dezember prognostiziert. In weiteren Bemerkungen habe Powell angedeutet, dass sich der Arbeitsmarkt abschwächen müsste, damit die Inflation im breiten Dienstleistungssektor, einem arbeitsintensiven Teil der US-Wirtschaft, in dem die Preise weiter steigen würden, zurückgehen könnte. Nach der Rede des FED-Vorsitzenden sei die Wahrscheinlichkeit einer 50 Basispunkte-Erhöhung signifikant angestiegen. Analysten würden derzeit nur mehr zu 36% schätzen, dass eine kleine Anhebung von 25 Basispunkten beim nächsten FED-Meeting am 22. März beschlossen werde - zuvor habe dieses Szenario noch einen leichten Überhang gehabt.
Diese Aussicht auf ein entschlosseneres Vorgehen der US-Notenbank im Kampf gegen die noch immer grassierende Inflation habe die europäischen Börsen am Dienstag belastet: Der deutsche DAX (ISIN: DE0008469008, WKN: 846900) sowie der EURO STOXX 50 (ISIN: EU0009658145, WKN: 965814) hätten mit einem Minus von 0,6% bzw. 0,81% geschlossen, der österreichische ATX (ISIN: AT0000999982, WKN: 969191) habe sich hingegen robuster gezeigt. Im Tagesverlauf habe der deutsche Leitindex die psychologisch wichtige Marke von 15.700 Punkten getestet - der höchste Stand seit Februar des Vorjahres. Die leicht über den Erwartungen liegende Industrieproduktion habe hier noch unterstützend gewirkt. Die deutsche Industrie sei demnach solide in das neue Jahr gestartet und habe im Januar mehr Aufträge als im Vormonat Dezember erhalten. Dieser Rückenwind für den DAX habe sich nur kurz gehalten, ehe bei Handelsauftakt in den USA am Nachmittag die Kurse nach unten gedreht hätten.
Die geschürten Zinssorgen hätten die US-Börsen stärker ins Wanken als ihre europäischen Pendants gebracht: Der Dow Jones (ISIN: US2605661048, WKN: 969420) sei nach vier Gewinntagen in Folge um 1,72% abgesackt, der marktbreite S&P 500 (ISIN: US78378X1072, WKN: A0AET0) um 1,53% gefallen, der Technologie-Auswahlindex NASDAQ 100 (ISIN: US6311011026, WKN: A0AE1X) mit einem Minus von 1,22% geschlossen.
Die Börsen in Asien würden sich heute Morgen heterogen präsentieren. Japans Topix könne Kursgewinne verbuchen, die Indices aus Hongkong und Festland-China würden sich im deutlich negativen Terrain befinden. Die vorbörslichen Indikationen würden für den Handelsstart an Europas Börsen einen Auftakt mit negativen Vorzeichen erwarten lassen.
Der Ölpreis habe sich der allgemeinen Stimmung an den Aktienmärkten angeschlossen und auf USD 83 je Fass nachgegeben, da der Dollar aufgrund der Ankündigungen der FED aufgewertet habe und die chinesischen Ölimporte im Januar und Februar zurückgegangen seien. Gold habe sich gestern ebenfalls vergünstigt und die Unze notiere heute Morgen bei knapp unter USD 1.812. Der Bitcoin habe auch Federn lassen müssen und bewege sich aktuell um die Marke von USD 22.000. (08.03.2023/ac/a/m)
Da nun eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte im Spiel sei, seien die Augen auf den monatlichen Arbeitsmarktbericht am Freitag gerichtet. Sollte dieser stärker ausfallen als erwartet, könnte dies vermehrt zu Rufen nach einer Zinsrate um 6% führen, fast ein Prozentpunkt höher als von FED-Offiziellen im Dezember prognostiziert. In weiteren Bemerkungen habe Powell angedeutet, dass sich der Arbeitsmarkt abschwächen müsste, damit die Inflation im breiten Dienstleistungssektor, einem arbeitsintensiven Teil der US-Wirtschaft, in dem die Preise weiter steigen würden, zurückgehen könnte. Nach der Rede des FED-Vorsitzenden sei die Wahrscheinlichkeit einer 50 Basispunkte-Erhöhung signifikant angestiegen. Analysten würden derzeit nur mehr zu 36% schätzen, dass eine kleine Anhebung von 25 Basispunkten beim nächsten FED-Meeting am 22. März beschlossen werde - zuvor habe dieses Szenario noch einen leichten Überhang gehabt.
Die geschürten Zinssorgen hätten die US-Börsen stärker ins Wanken als ihre europäischen Pendants gebracht: Der Dow Jones (ISIN: US2605661048, WKN: 969420) sei nach vier Gewinntagen in Folge um 1,72% abgesackt, der marktbreite S&P 500 (ISIN: US78378X1072, WKN: A0AET0) um 1,53% gefallen, der Technologie-Auswahlindex NASDAQ 100 (ISIN: US6311011026, WKN: A0AE1X) mit einem Minus von 1,22% geschlossen.
Die Börsen in Asien würden sich heute Morgen heterogen präsentieren. Japans Topix könne Kursgewinne verbuchen, die Indices aus Hongkong und Festland-China würden sich im deutlich negativen Terrain befinden. Die vorbörslichen Indikationen würden für den Handelsstart an Europas Börsen einen Auftakt mit negativen Vorzeichen erwarten lassen.
Der Ölpreis habe sich der allgemeinen Stimmung an den Aktienmärkten angeschlossen und auf USD 83 je Fass nachgegeben, da der Dollar aufgrund der Ankündigungen der FED aufgewertet habe und die chinesischen Ölimporte im Januar und Februar zurückgegangen seien. Gold habe sich gestern ebenfalls vergünstigt und die Unze notiere heute Morgen bei knapp unter USD 1.812. Der Bitcoin habe auch Federn lassen müssen und bewege sich aktuell um die Marke von USD 22.000. (08.03.2023/ac/a/m)
Werte im Artikel
12:19
, dpa-AFX
Lagarde: EZB muss im Kampf gegen Inflation Zins [...]HANNOVER (dpa-AFX) - EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat die Entschlossenheit der Euro-Währungshüter ...
12:18
, dpa-AFX
ROUNDUP/Eurozone: Inflation fällt auf den niedrigst [...]LUXEMBURG (dpa-AFX) - Die Inflation in der Eurozone hat im Mai stärker nachgegeben als erwartet. Die Jahresrate ...
11:14
, dts Nachrichtenagentur
Inflation im Euroraum sinkt auf 6,1 ProzentLUXEMBURG (dts Nachrichtenagentur) - Die jährliche Inflation im Euroraum ist im Mai voraussichtlich auf 6,1 Prozent ...