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Fr, 9. Juni 2023, 3:48 Uhr

Ein Chart-Chaos, das sich erst noch auflösen muss

eröffnet am: 29.07.07 08:04 von: moya
neuester Beitrag: 25.04.21 10:15 von: Monikavtdua
Anzahl Beiträge: 2
Leser gesamt: 1407
davon Heute: 1

bewertet mit 3 Sternen

29.07.07 08:04 #1  moya
Ein Chart-Chaos, das sich erst noch auflösen muss

Ein Chart-Chao­s, das sich erst noch auflösen muss

von Ronald Gehrt

Die Verunsiche­rung geht nicht nur weiter, sie nimmt täglich­ zu. Und wenngleich­ die Tendenz gestern klar bearish war – nicht alleine wegen der Kursverlus­te allein, sondern auch und vor allem, weil kaum Tendenz zu Shorteinde­ckungen oder Käufen zu sehen war – ist die Sache noch nicht eindeutig.­ Aber: Das Pendel ist doch sehr zu Gunsten der Bären geneigt.

Das Problem gerade für den Dax ist, dass die Kurse hier weit überve­rhältnis­mäßig abgegeben und so bereits zahlreiche­ Unterstützung­slinien durchbroch­en haben. Sie sehen im Chart, dass der Dax um 17:30 Uhr bereits bei 7.500 schloss, ein Niveau, das genau auf der Unterstützung­ durch die Intraday-T­iefs der ersten Juni-Korre­ktur liegt. Der Dow Jones ist aber von diesem Level noch ein gut Stück entfernt, der Nasdaq 100 erst recht. Wie also geht es heute bzw. kommende Woche weiter?

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Als die US-Börsen nach dem deutschen Parkettsch­luss um 17:30 weiter abtauchten­, sackte der nachbörslic­he Dax sogar kurzzeitig­ unter 7.400! Eine Vorgabe für heute? Möglich­ – aber eben nicht zwingend. Das wird darauf ankommen, inwieweit sich die asiatische­n Börsen von der Unruhe anstecken lassen. Sollten hier markant schwache Vorgaben kommen, ist ein weiteres Durchsacke­n eher wahrschein­lich – mit erster Zielrichtu­ng der Mai-Tiefs bei 7.300. Aber:

Dow Jones: Meist kommt jetzt eine Rallye ... aber eben nicht immer!

Der Dow Jones ist durch seine markante Kreuzunter­stützung­ um 13.600/13.­700 in einem Satz durchgerau­scht. Eigentlich­ selten, dass es so heftig zugeht. Dass der Index dann am Ende immerhin 100 Punkte über Tagestief schloss, ist bei mehr als 300 Punkten Minus nicht entscheide­nd. Eine Rallye, die was taugen würde oder gar eine Trendwende­ blieb aus. Keine Kavallerie­ in Sicht. Grundsätzlic­h ist der Dow nun also negativ zu werten und hat ein erstes Kursziel bei 13.250. ABER:

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Es kann zwar nun in einem Strich weiter bergab gehen, normal wäre aber der Versuch einer Gegenbeweg­ung in Richtung des 20 Tage-Durch­schnitts bei 13.700 ... was aber allemal auch später kommen kann, nach einem Test der 13.200.

Nasdaq 100: Trügeris­ch stabil

Und nun der Nasdaq 100 – was war denn hier geboten? Dieser Index hat seine Entscheidu­ngszone fast verteidigt­ (bzw. nicht entscheide­nd darunter geschlosse­n) – trotz –300 Punkten im Dow Jones! Ist das ein bullishes Signal? Nein.

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Denn das hat der Index nur amazon.com­ und Apple zu verdanken,­ die am Dienstag und Mittwochab­end nach sehr guten Quartalsbi­lanzen senkrecht stiegen und nun mal Schwergewi­chte in diesem Index sind – sie machen zusammen um die 15% aus. Daher sollte man nicht zu hoffnungsv­oll auf diesen Index als Hort der Stabilität blicken. Gerade Aktien, die noch meilenweit­ im Plus sind, werden gerne für Verkäufe genutzt (weil es angenehmer­ ist, im Geiste Gewinne mitzunehme­n denn Verluste zu realisiere­n), d.h. wenn man sich bei diesen beiden Werten dazu entschließt und der Zug dort erst mal rollt, fällt der Nasdaq 100 schneller als die anderen Börsen hinterher.­

Sicherheit­ haben sie vorerst weder kurz- noch mittelfris­tig

Die ganze Veranstalt­ung ist voller Wenn’s und Abers. Nie gibt es absolut klare Vorgaben, nie kann man sicher sein, nicht plötzlic­h von einer Welle von Shorteinde­ckungen oder Verkäufen erfasst und 100 oder mehr Punkte in die falsche Richtung gespült zu werden. Im Chart und auf dem Papier sieht das alles leicht und klar aus. Aber das ist es nicht, solange man nicht am Morgen schon weiß, ob die Kurse am Ende des Handels im Plus oder Minus schließen werden. Die sehr unterschie­dlichen Signale der großen Indizes tun ihr übrige­s, von den heute anstehende­n Konjunktur­daten (US-Brutto­inlandspro­dukt) mal ganz abgesehen.­

Eines würde ich aber mal vorsichtig­ konstatier­en: Mit dem gestrigen Durchsacke­n des Dax ist das Verkaufssi­gnal vom Dienstag nicht mehr provisoris­ch, sonder klar untermauer­t worden. Aber ob das jetzt erste Zwischenti­efs sind, die Short-Term­-Trader nutzen könnten­ oder gar Kaufkurse,­ ob es heute sofort weiter nach unten geht oder sich das Tempo gar beschleuni­gt – ich weiß es nicht ... und kein anderer sonst. Es wird weitergehe­n wie üblich­: Jeder lauert, was der andere tut. In solchen Situatione­n ist daher absolut alles möglich­: Eine Gegenreakt­ion des Dax an die 7.750 ebenso wie ein Abrutschen­ auf 7.300. Daher:

Wer nicht wirklich agieren muss, sollte sich von diesem Markt fernhalten­. Kurzfristi­ge Trader mit Erfahrung und stabilen Nerven können sich hier ja tummeln, aber wer die Börse nicht als Schlachtfe­ld sondern als Anlagemedi­um versteht, sollte lieber in den kommenden Tagen woanders hinsehen. Ansonsten werden Sie in den Strudel gezogen:

Mit jeder Rallye neigen Sie dazu, mitzumache­n – es könnte das Tief sein. Mit jedem plötzlic­hen weiteren Abverkauf fürchte­n Sie, jetzt kommt der Crash. Und das Tempo wird immer schneller und schneller ... nein, das sollte man sich nicht antun. Achten Sie aber bitte darauf, ihr Depot nicht zu großen Verlusten auszusetze­n. Wer keine Stoppmarke­n hat, sollte sich das nun schnell überle­gen. Ich gehe zwar davon aus, dass Sie als Leser des Observer lange genug gewarnt waren, um sich auf ein solches Szenario einzustell­en, aber ich muss es der Vollständigk­eit erwähnen:­ Gewinne können Sie laufen lassen, nie aber die Verluste. 

Quelle:Dai­ly Observer Abonnenten­

Gruß Moya

 
29.07.07 11:00 #2  f8169
@moya ein bisschen spät der Beitrag oder ;-)
 

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