Genau das passiert gerade am Ölmarkt: Der Preis steigt. Saudi-Arabien verknappt das Angebot, Europa boykottiert die Rohstoffgroßmacht Russland, oder versucht es zumindest. In der Folge wurden für die Nordsee-Ölsorte Brent Anfang der Woche erstaunliche 95 USD pro Barrel (Fass) aufgerufen – und bezahlt. Das ist der höchste Wert seit November 2022, und die europäische Konjunkturmaschine feuert derzeit keineswegs am Limit.
Jedenfalls – der Markt zeigt es – können Sonne und Wind bisher die Energie nicht liefern, welche 746 Mio. Europäer benötigen, und der Winter steht auf der Nordhalbkugel vor der Tür. Börsianer machen nun eine einfache Rechnung auf: Steigt der Bedarf, kann der Preis einer nachgefragten Ware noch höher gehen. Dann werden Ölkonzerne, deren Aktien schon gut gelaufen sind, daran gehen, neue Ölfelder zu erschließen. Solche Erschließungen, erst recht, wenn die Ölvorkommen auf bzw. unter See liegen, sind das Geschäft von Spezialisten wie Halliburton (WKN 853986), SLB (WKN 853390) und Baker Hughes (WKN A2DUAY). Entsprechend könnten diese börsennotierten Ausrüster auch noch weiteres Kurspotential haben.
Natürlich bergen Einzelaktien, zumal bei eng fokussierten Themen, ein erhöhtes Risiko. Es kann die Nerven schonen, stattdessen einen ETF wie den VanEck Oil Services (WKN: A3D42Y) zu wählen, er mittelt das Risiko. Das Ganze bleibt eine Spekulation darauf, dass „Peak-Oil” nicht erreicht ist oder sich – immer wieder aufs Neue – nach hinten verschiebt, da die alternativen Energien nicht so bereitgestellt werden können, wie Politiker es sich erträumen. Die rasche Dekarbonisierung der Welt mag den Wünschen mancher Politiker und Aktivisten entsprechen, die Realität aber, die sich an den Märkten zeigt, ist eine völlig andere.
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